Der Uzulenskalde
J. Fedkowicz (Юрій Федькович)
«Was sinnst und was träumst du, die Stirn in der Hand,
Als ritte ‘ne Fei durch’s üzulenland?
Auf, Sohn! Es wiehert dein Tatarross!
Es funkelt am Nagel manch Jägergeschoss!’:
«Reich, Vater, vom Nagel die Zither mir,
Sonst muss ich zur Stelle vergehen schier!
Es braust durch die Brust mir als wie ein Aar!
Kann ьаг nicht sagen, wie wunderbar!…»
«He, Knechte! Zum Snachar, dem weisen, schnell!
Du trankst mir gewiss da vom Zauberquell
In jenem verwunschenen Märchenwald’?!
O, nichts mehr rettet aus ihrer Gewalt!»
«Nichts rettet mich mehr! Das fühle ich wohl!
Bezaubert bin ich! und Zoll für Zoll!
Wo ich mich kehre, spricht Alles mich an,
Als hätte ich iedem ein Leid gethan!
«Die Berge, sie prahlen voll Uebermuth!
Die Thäler erzählen von Schlacht und Blut!
Und selbst der Fels mit dem grauen Haupt
Erzählt mir Mähren, so niemand mehr glaubt!
«Und gar der Tscher’musch, der wilde Wicht,
O wüsstest du, Vater, was alles er spricht!
Was alles in seinen Wellen zu seh’n!…
Gewiss, о Vater, du würdest vergeh’n!…
«Da sieht man den Biskof! den Falkenstein!
Und lebende Rosen, die führen ‘nen Reih’n!
Und Fürstinnen! und manch Königskind
Ringt wund die Hände und weint sich blind!…
«Und manch ‘nen wilden Uzulengesell!
Und manch ein – doch reich mir die Zither schnell,
Dass ich dir’s singe! Denn Worte sind arm!
Nur Lieder vermögen’s so wild und so warm!»
Und er griff in die Saiten, das gab nen Klang!
Und was er da spielte, und was er sang,
Gleich will ich’s erzählen so heiss und wild!
Fast wird’s dich dünken, ‘s war’ Nebeigebild’ і
Примітки
Snachar – Zauberer, wörtlich: der Wissende.
Sokilski, zu deutsch Falkenstein, von Sokol – der Falke. Es ist dies eineimposante Felsenwand am Tscheremuscli, eine Meile vor Kutty.
Друк. Am Tscheremusch, 1882, стор. 17 – 19. Мабуть перероблено з руської вірші «Гуцул-кобзарь».
Подається за виданням: Писання Осипа Юрія Федьковича. Перше повне і критичне видання. Том 1. Поезії / З перводруків і автографів зібрав, упорядкував і пояснення додав д-р Іван Франко. – Льв.: друкарня Наукового товариства ім. Шевченка, 1902 р., с. 744 – 745.