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МИСЛЕНЕ ДРЕВО

Ми робимо Україну – українською!

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Trojsil

J. Fedkowicz (Юрій Федькович)

(Kleinrussischen Volkslied)

Ritten heim drei jagendliche Reiter,

Ritten aus dem Bisurmanenkriege,

Patten durch die schönen Wlachenlande,

Und berietheh, ob es wohl gerathen,

Nachts zu reiten durch die tiefe Donau?

Und es sprach der jungen Recken erster:

«Nacht ist’s, Brüder, sonder Mond und Sterne,

Und die Nacht ist keines Menschen Freundin».

Und es meint der andere der Kecken:

«Nacht ist’s, und die Donau tief und tückisch,

Und auf Blut gesinnt die Wässergeister».

Doch da sprach der Reiter allerjüngster:

«Nicht der Nacht feindselig Wallen furcht’ ich,

Noch die Tücke ich des falschen Stromes;

Doch es brennen mich gar sehr die Wunden,

So der Türkenbascha mir geschlagen.

Drum lasst gleich uns da um Herberg’ bitten

Bei der Wlactienmaicl am Donaustrände»:

Doch die Wlachenmaid am Donaustrande

Liegt gar krank in ihrem Lilienbette,

Weint sich blind, und ringt die weissen Hände’:

«O um Gott! wer da mir holen thäte,

Holen thäte mir die Trojsil-Wurzel,

Die da wächts im dreimal-dritten Lande,

Jenseits wächst des dreimal-dritten Meeres!

O, dem wollte gleich die Hand ich reichen,

Und ihm folgen gleich zum Traualtare!»

Dieses hört der Reiter a allerjüngster,

Hört’s und sinnt, und sagt zu den Gesellen:

«Habe doch der guten Rosse dreie:

Schwarz das eine, wie des Nachts der Rabe,

Grau das zweite, wie der Falk’ am Morgen,

Weiss das dritte, wie der Schwan am Mittag.

Auf dem Falken will an’s .Meer ich fliegen,

Auf dem Schwane über’s Meer ich schwimmen.

Auf dem Raben dann das Trojsil graben».

Und es ritt der allerjüngsle Reiter

Auf dem Falken bis an’s Meer, das blaue;

Auf dem Schwane über’s Meer, das wilde,

Aul’ dein Raben er. das Trojsil graben.

Und er gräbt es mit dem scharfen Schwerte,

Gräbt es aus der dreimal-dritten Erde.

Da beginnt ein graues Kukuksweibchen:

«O um Gott, du jugendlicher Reiter!

Wem doch gräbst du hier die Zauberkräuter?

Bei der Wlachenmaid ist’s Hochzeit heute!»

Hoj da schwingt sich was der junge Recke

In den Stattel seiner schnellen Rosse!

Fliegt an’s Meer er auf dem grauen Falken,

Schwimmt durch’s Meer er auf dem weissen Schwane,

Auf dem Rappen in den Hochzeitssöller;

Grüsst die Braut, die kranke Wlachenjungfrau,

Grüsst sie gleich mit seines Schwertes Klinge:

«Falsche Wlachin! Hier das Trojsil dir!

Ritt die Seel’ mir aus dem Leibe schier».


Примітки

Trojsil – Dreikraut oder Dreivurz, eine nur in der Volksphantasie existierende Pflanze.

Wlache oder Woloch – kleijTissis’che Bezeichnung fur Walache.

Dreimal-drittes Land, Meer, Erde, ein in den Märchen aller Slaven ständiger Ausdruk, der wahrscheinlich eine grosse Entfernung hezeichnen soll.

Друк. Am Tscheremusch, 1882, стор. 63 – 66.

Подається за виданням: Писання Осипа Юрія Федьковича. Перше повне і критичне видання. Том 1. Поезії / З перводруків і автографів зібрав, упорядкував і пояснення додав д-р Іван Франко. – Льв.: друкарня Наукового товариства ім. Шевченка, 1902 р., с. 760 – 762.