Die Tscheremuschnixe (2)

J. Fedkowicz (Юрій Федькович)

Wer fliegt so flink dort wellauf, wellab

Den Tscheremusch, den wilden, hinab?

;s ist der Kermanilsch mit seinem Floss!

Er lenkt es kräftig, sein Wellenross.

«Was sprechen die Leut’? – Am Tscheremuschgrund

‘ne Wassernixe? Da heiss ich ein Hund,

Wenn ich sie fürchte, die stolze Fei,

Trotz ihrem Singsang und Lirelei.u

«Du wilder Leu, wohin, о wohin?

Hast du’s so eilig? Wo will dein Sinn?

O Weil’ ein Weilchen, ein winzig nur!

Weis’ in der Well’ dir des Welses Spur,

Und manch ‘ne Muschel, und bunt Gestein.

Die Fischlein, sie führen ‘nen lustigen Reih’n.»

«Was sprichst du, Fantom? Was willst du? – Hinab?

Des Welses Spur? – Ja, ein Wellengrab!

Wir kennen das. Doch bin nicht der Thor,

Żu leihen deinem Gelule mein Ohr».

«Und wer es verlor, hat doch Gewinn:

Die Blumen oben, wie welken sie hin! –

Doch in den Wellen weilt ewige Lust…

Schau meinen Gürtel, schau meine Brust!

Und auf der Dunen schwellendem Flaum,

Wie wiegt sich’s so wohlig! O, du ahnest es kaum!»

«Hinab, Sirene, du machst mir’s schwer,

Ich folge dir nimmer und nimmermehr!

Bist doch so eisig, ich bin so warm,

Ich müsst’ ja erstarren in deinem Arm».

«Vor Liebesharm! Drum komme nur, komm’!

Der Priester wartet im Perlendom,

Und meine Jungfrau’n lilienweiss,

Sie kosen warm dich und kosen dich heiss.

Dann frisch in’s Brautbett! Schwellende Brust,

Schwellende Dunen… So komm denn! du musst!»

O ja, er muss! Es siedet sein Blut,

Es glüht sein Auge… hinab in die Flut!

Hell rauscht es auf, dann Todesstill’.

Das Floss treibt weiter, die Nacht ist kühl.

Примітки

Друк. Am Tscheremusch, 1882, стор. 99 – 102. Пор. вище «Черемска цариця», «Die Tscheremuschnixe (1)».

Подається за виданням: Писання Осипа Юрія Федьковича. Перше повне і критичне видання. Том 1. Поезії / З перводруків і автографів зібрав, упорядкував і пояснення додав д-р Іван Франко. – Льв.: друкарня Наукового товариства ім. Шевченка, 1902 р., с. 774 – 775.